Balu's erster Schnee

 

Die Zeit verging, der Winter kam und kurz vor Weihnachten hatte es über Nacht geschneit. Der Garten lag unter einer mehrere Zentimeter dicken Schneedecke. Als Sarah die Tür aufmachte, wollte Balu, wie jeden Morgen, direkt hinausstürmen. Doch als er plötzlich in einem kalten, weißen, unbekannten etwas stand, blieb er abrupt stehen. Ängstlich sah er zu Sarah hinüber, doch ihr schien es zu gefallen.

"Komm Balu, wir toben im Schnee", rief sie und sprang auch schon voran.

"Bist du sicher, Sarah?", dachte er. "Ich habe jetzt schon kalte Pfoten!"

Vorsichtig tauchte Balu seine Nase in den Schnee, dann leckte er daran, sah wieder zu Sarah, wie sie durch den Schnee tobte und mit ihren Händen den losen Schnee durch die Luft wirbelte. Das schien lustig zu sein und Balu musste unbedingt mitmachen. Wild sprang er mit Sarah um die Wette.

Doch plötzlich hatte er den Geruch von Nachbarskatze in der Nase. Er blickte durch den Zaun hinüber zum Nachbarn. Richtig, dort saß sie mitten im Garten und beobachtete das wilde Treiben der beiden. Der Wind hatte den Schnee hoch vor dem Zaun zum Nachbargrundstück auftürmt.

"Wenn ich auf den weißen Hügel dort klettere, kann ich sie besser sehen", überlegte er.

Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, stürmte er auch schon los. Mit einem weiten Satz wollte er auf den Haufen springen, aber der Schnee gab nach und Balu versank komplett darin. Nur sein Schwanz ragte noch heraus.

"Hilfe Sarah, rette mich!", bellte er und hörte, durch den Schnee gedämmt, Sarahs lautes Lachen.

Mühsam kämpfte er sich durch den hohen Schnee. Marschierte an Sarah vorbei, ohne sie zu beachten und verschwand im Haus.

"Ab sofort ist Sarah nicht mehr meine Freundin", beschloss er. "Wer mich so in mein Unglück rennen lässt, mir dann nicht hilft und mich sogar auslacht, mit dem möchte ich nichts mehr zu tun haben."

Kurze Zeit später kam Sarah mit einem Handtuch zu ihm, rieb ihn damit trocken und kraulte ihm anschließend den Bauch.

"Sarah ist doch meine beste Freundin", dachte Balu und leckte ihr dankbar die Finger.